Delille- und Salford-Plätze

Die Plätze Delille und Salford bilden beide Stadteingänge, der eine für die Straße aus Montferrand und der andere für das Bahnhofsviertel. Zwei Plätze, zwei Stimmungen.

Der Delille-Platz

Im Mittelalter bildete das Champ Herm (terre-plein, okzitanisch für "wüstes Feld") oder der Place Champet den östlichen Eingang zur Stadt von den Straßen nach Riom und Montferrand aus. Der Platz liegt außerhalb der Stadtmauer vor der Poterne, die sich zum Hafenviertel hin öffnet. Papst Urban II. predigte hier 1095 den Aufbruch zum ersten Kreuzzug.

Der Abriss der Stadtmauer und der Durchbruch des Boulevard Trudaine Ende des 18. Jahrhunderts ermöglichten die Anlage des Platzes auf den ehemaligen Stadtgräben. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde er zur Verbindung zwischen dem neuen Viertel um den 1855 errichteten Bahnhof und dem historischen Zentrum. Im Jahr 1820 erhielt er den Namen des aus Clermont stammenden Dichters und Akademikers Jacques Delille (1738-1813). Der Amboise-Brunnen (eingetragenes MH 1886), heute Square Olympe-de-Gouges, war der erste Brunnen, der 1855 die Mitte des Platzes schmückte. 1875 wurde er dann durch den heutigen Brunnen (eingetragenes MH 2007) aus den Werkstätten der Gießerei Durenne ersetzt.

Auf der Ostseite markiert der große Bogen den Eingang des ehemaligen Jakobinerklosters aus dem 13. Jahrhundert, das heute das Godefroy-de-Bouillon-Gymnasium ist. Auf der Westseite manifestiert die Apotheke Gros (eingetragenes MH 2016) des Architekten Louis Jarrier (1862-1932) mit ihrer Vorderseite der Mosaikkünstler Gentil und Bourdet (1921) die Leidenschaft des Auftraggebers für das antike Ägypten. An der Ecke zur Rue du Port stammt das neoklassizistische Gebäude aus Volvic-Stein von dem Architekten Henri Taché (1813-1864). Auf der Nordseite des Platzes befand sich das Schwimmbad Michelin, in dem die meisten Einwohner von Clermont-Ferrand unter dem wohlwollenden Blick eines wasserspeienden Bibendum das Schwimmen gelernt haben.

Der Salford-Platz

Der Platz ist das Ende der Straßen, die vom Bahnhof aus zusammenlaufen. Das 12 m hohe Kriegerdenkmal (1923, eingetragenes MH 2019) aus Arkose ist ein Werk des Architekten Valéry Bernard (1885-1960) und des Bildhauers Maurice Vaury (1878-1965). Er ist im Art-déco-Stil gehalten und besteht aus drei Hochreliefs, die die großen Schlachten des Ersten Weltkriegs darstellen: Verdun, Somme und Marne. Über ihnen thront ein Grenadier, der durch seine Haltung die Dynamik der Komposition betont.